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Kontrast und Lesbarkeit: Grundlagen für barrierefreies Webdesign

Wichtige Aspekte:

  • Kontrastverhältnisse: Mindestens 4,5:1 für normalen Text, 3:1 für große Schrift.
  • Lesbarkeit: Klare Schriftarten, ausreichende Schriftgröße (mind. 16px), optimale Zeilenlänge (50–75 Zeichen).
  • Tools: WebAIM Contrast Checker, Lighthouse, WAVE.

Vorteile:

  • Größere Zielgruppe
  • Bessere SEO-Rankings
  • Rechtliche Absicherung (z. B. BITV 2.0 in Deutschland)

Barrierefreiheit ist nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine Chance, Websites für alle zugänglicher und effektiver zu gestalten.


Web Accessibility: Color Contrast


Farbkontrast im Webdesign

Praktische Messmethoden und die grundlegenden WCAG-Anforderungen zeigen, wie Kontrastziele erreicht werden können. Ein gut durchdachtes Kontrastdesign sorgt dafür, dass Inhalte für alle Nutzer leicht erkennbar sind – unabhängig von ihren visuellen Fähigkeiten.


Wie misst man Kontrastverhältnisse?

Moderne Tools übernehmen die Berechnung von Kontrastverhältnissen automatisch auf Basis der WCAG-Standards:

Elementtyp

Level AAA (Erweitert)

Normaler Text

7:1

Großer Text (≥18pt)

4,5:1

UI-Komponenten

Nicht spezifiziert

Zur Überprüfung der Kontraste stehen folgende Tools zur Verfügung:

  • WebAIM Contrast Checker: Kostenloses Online-Tool für schnelle Analysen
  • Colour Contrast Analyser: Desktop-Software für detaillierte Prüfungen
  • Chrome DevTools: Integrierte Kontrastprüfung direkt im Browser

Häufige Kontrastprobleme beheben

Bei der Verbesserung des Kontrasts treten oft wiederkehrende Herausforderungen auf, die gezielte Lösungen erfordern:

Text auf BildernEin häufiges Problem ist die Lesbarkeit von Text, der über Bildern platziert wird. Hier hilft ein halbtransparentes Overlay, um den Kontrast zwischen Text und Hintergrund deutlich zu erhöhen [2].

Farbkombinationen für FarbenblindeUm Inhalte für farbenblinde Nutzer zugänglich zu machen, sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • : Vermeiden Sie diese Kombination für wichtige Informationen.
  • : Ergänzen Sie Farben durch Muster oder Symbole.
  • : Stellen Sie sicher, dass Inhalte auch in Graustufen verständlich bleiben.

CSS-Variablen für Farben sind eine effektive Möglichkeit, Kontraste zentral zu verwalten und anzupassen. Diese Methode erleichtert nicht nur die Arbeit von Entwicklern, sondern verbessert auch die Zugänglichkeit für Nutzer [4].

Durch den Einsatz von CSS-Variablen, automatisierten Tests und Nutzerfeedback kann ein barrierefreies und zugängliches Design sichergestellt werden.


Textlesbarkeitsstandards

Die Lesbarkeit von Texten ist ein zentraler Bestandteil eines barrierefreien Webdesigns. Neben dem Kontrast beeinflussen auch Schriftart, Schriftgröße und Abstände maßgeblich die Zugänglichkeit von Inhalten.


Richtlinien für Textgestaltung

Hier sind einige wichtige Empfehlungen, um die Lesbarkeit zu verbessern:

Gestaltungselement

Empfehlung

Grund

Schriftgröße

Mindestens 1em (≈16px) für Fließtext

Sicherstellt, dass Texte auf allen Geräten gut lesbar sind

Zeilenhöhe

1,5- bis 2-fache Schriftgröße

Unterstützt den Lesefluss und das Verständnis

Zeilenlänge

50-75 Zeichen pro Zeile

Erleichtert die Lesegeschwindigkeit

Schriftart

Sans-Serif für Fließtext

Bessere Darstellung auf Bildschirmen

Auch die Abstände sind entscheidend: Zwischen Absätzen sollte der Abstand das Doppelte der Schriftgröße betragen. Für Buchstabenabstände wird ein Wert von mindestens 0,12× der Schriftgröße empfohlen, für Wortabstände mindestens 0,16× der Schriftgröße (laut WCAG-Richtlinien).

Ein häufiger Fehler ist die Nutzung von Blocksatz. Linksbündiger Text ist deutlich angenehmer zu lesen, da er keine unregelmäßigen Lücken zwischen Wörtern erzeugt.


So prüfen Sie die Lesbarkeit von Texten

Die Lesbarkeit lässt sich durch eine Kombination aus automatisierten Tools und manuellen Tests bewerten:

Automatisierte Tools

  • WAVE von WebAIM: Bietet einen umfassenden Überblick über Barrierefreiheit.
  • Lighthouse: Liefert detaillierte Analysen.
  • Kontrast-Checker: Prüft Farbkontraste.

Manuelle Tests

  • Skalieren Sie den Text auf 200 %, um die Anpassungsfähigkeit zu testen.
  • Überprüfen Sie die Darstellung auf verschiedenen Geräten, insbesondere auf mobilen Endgeräten.
  • Testen Sie Hochkontrast-Modi für Nutzer mit Sehbeeinträchtigungen.

Ein Beispiel: Die Universität Minnesota konnte durch die Verwendung von 16px Roboto-Schrift die Verweildauer von sehbeeinträchtigten Nutzern um 23 % steigern.

Für die technische Umsetzung empfiehlt es sich, relative Maßeinheiten wie em oder rem zu verwenden, da diese eine flexible Anpassung an verschiedene Bildschirmgrößen und Nutzereinstellungen ermöglichen.

Eine durchdachte Textgestaltung funktioniert nur im Zusammenspiel mit anderen Faktoren. Neben Schriftgröße und Abständen spielt der Kontrast eine ebenso wichtige Rolle. Diese Aspekte bilden eine Grundlage für effektive Zugänglichkeitstests, die im nächsten Abschnitt genauer betrachtet werden.


Werkzeuge für Barrierefreiheitstests im Web

Die Wahl der richtigen Tools ist entscheidend, um Websites barrierefrei zu gestalten. Heutige Tools bieten effektive Möglichkeiten, Kontraste und Lesbarkeit zu prüfen.


Tools zur Kontrastprüfung

Es gibt spezielle Tools, die Kontrastverhältnisse genau gemäß den WCAG-Standards analysieren. Diese Tools decken sowohl technische Anforderungen als auch praktische Anwendungsfälle ab.


Plattformbasierte Funktionen

Einige Content-Management-Systeme (CMS) integrieren Funktionen zur Kontrastprüfung. Beispielsweise analysieren Plugins wie der Accessibility Checker für WordPress automatisch Farbverhältnisse [3].


Automatisierte vs. manuelle Tests

Eine vollständige Barrierefreiheit lässt sich nur durch die Kombination von automatisierten und manuellen Tests erreichen:

Automatisierte Tests:

  • Schnelle Überprüfung der WCAG-Konformität
  • Einheitliche Analysen für große Datenmengen

Manuelle Tests:

  • Bewertung der Nutzererfahrung in spezifischen Kontexten
  • Anpassung an individuelle Anforderungen

Ein effektiver Testansatz umfasst folgende Schritte:

  • Automatisierte Voranalyse mit Tools wie WAVE oder axe
  • Detaillierte Kontrastprüfungen
  • Manuelle Tests mit Tastatur und Screenreadern wie NVDA
  • Regelmäßige Überprüfungen nach Updates

Diese Methoden helfen, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, die im nächsten Abschnitt näher betrachtet werden.


Web Access Laws and Rules

Die gesetzlichen Vorgaben für barrierefreies Webdesign im DACH-Raum basieren auf den WCAG 2.1-Standards. Diese Regeln sind entscheidend, um Kontrast und Lesbarkeit auf Websites korrekt umzusetzen.


WCAG 2.1 Anforderungen

Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG 2.1) stellen klare technische Anforderungen an barrierefreies Webdesign. Für Kontrast und Lesbarkeit müssen Websites folgende Punkte erfüllen:

  • Texte müssen auf bis zu 200% vergrößerbar sein, ohne dass Funktionen verloren gehen.
  • Eine klare Struktur durch Überschriften und Beschriftungen muss gewährleistet sein.
  • Es sollten mehrere Navigationsmöglichkeiten vorhanden sein, um Inhalte leicht auffindbar zu machen.

Diese Vorgaben bilden die Basis für die gesetzlichen Regelungen im DACH-Raum.


Gesetzliche Vorgaben im DACH-Raum

Im deutschsprachigen Raum gibt es spezifische Gesetze, die Barrierefreiheit regeln. Die Einhaltung dieser Vorschriften, wie etwa Kontrastmessungen und Lesbarkeitstests, ist in der Praxis essenziell.

In Deutschland legt die BITV 2.0 (Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung) die Anforderungen an barrierefreie Websites fest. Sie verpflichtet Bundesbehörden zur Einhaltung der WCAG 2.1 Level AA Standards und fordert eine Barrierefreiheitserklärung.

In Österreich ist seit 2019 das Web-Zugänglichkeits-Gesetz in Kraft. Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 50.000 € [1][2], Nachbesserungspflichten und mögliche rechtliche Schritte.

Wichtige Umsetzungsfristen:

Land

Websites

Apps

Deutschland

2019

2021

Österreich

2020

2021

Mit dem European Accessibility Act (EAA), der 2025 vollständig wirksam wird, werden diese Anforderungen auch auf den privaten Sektor ausgeweitet [5]. Die Einhaltung dieser Gesetze sorgt nicht nur für rechtliche Sicherheit, sondern verbessert auch die Benutzerfreundlichkeit durch optimierte Kontraste und bessere Textzugänglichkeit für alle Nutzer.


Welle West Access Design Beispiele

Die gesetzlichen Anforderungen werden von Agenturen wie Welle West Webdesign in Villach gezielt in die Praxis umgesetzt, wobei Barrierefreiheit ein zentraler Bestandteil ist.


Design-Ansätze von Welle West

Welle West Webdesign verfolgt einen klar strukturierten Ansatz zur Erstellung barrierefreier Websites. Dabei orientiert sich das Team an den WCAG 2.1-Standards und setzt diese durch spezifische technische und gestalterische Maßnahmen um.

Wichtige technische Maßnahmen:

Bereich

Umsetzung

Vorteil

Kontrast

Automatisierte Tests

Bessere Lesbarkeit für alle Nutzer

Design

Responsive Layouts

Anpassung an verschiedene Altersgruppen

Struktur

Semantische HTML-Tags

Effektive Nutzung durch Screenreader


Erfolgsgeschichten lokaler Unternehmen

Die Vorteile barrierefreier Websites zeigen sich deutlich bei lokalen Kunden wie einem Café in Villach, das einen 30%igen Anstieg der Conversion-Rate bei sehbeeinträchtigten Nutzern verzeichnete. Eine Tourismus-Website aus Kärnten konnte ebenfalls beeindruckende Ergebnisse erzielen, darunter:

  • 45% längere Verweildauer der Besucher
  • 35% niedrigere Absprungrate
  • Reduzierung von Navigationsfehlern bei Screenreader-Nutzern um 40% dank klarer Kontraste
  • Verbesserte Navigation durch eine durchdachte Überschriftenstruktur

Zusätzlich ergaben Nutzertests mit Behindertenorganisationen, dass Aufgaben von Nutzern mit Sehbehinderungen 23% schneller abgeschlossen werden konnten. Diese Ergebnisse verdeutlichen, wie gezielte Maßnahmen den Zugang und die Nutzerfreundlichkeit für alle verbessern können.


Fazit: Websites für alle zugänglich machen

Barrierefreies Webdesign, das Kontraste und Lesbarkeit berücksichtigt, ist mehr als nur eine technische Anforderung – es kann auch den geschäftlichen Erfolg beeinflussen.


Checkliste für Webzugänglichkeit

Hier sind einige zentrale Punkte, die bei der Umsetzung von Barrierefreiheit beachtet werden sollten:

Bereich

Anforderung

Werkzeug

Überschriftenstruktur

Sinnvolle H1-H6-Hierarchie

WAVE Tool

Bildbeschreibungen

Alt-Texte für alle Bilder

Screenreader-Test

Tastaturnavigation

Vollständige Bedienbarkeit

Manuelle Prüfung


Erste Schritte zur Webzugänglichkeit

Der Einstieg in barrierefreies Webdesign beginnt mit einer gründlichen Analyse. Die WCAG-Standards und regionale Vorschriften, wie das Web-Zugänglichkeits-Gesetz, bieten eine solide Grundlage.

So können Sie starten:

  • Nutzen Sie bestehende Tools aus Abschnitt 4.
  • Führen Sie manuelle Tests mit Screenreadern durch.
  • Ziehen Sie Experten hinzu, um gezielte Unterstützung zu erhalten.

Spezialisten wie Welle West bieten nicht nur Unterstützung bei der Umsetzung, sondern entwickeln auch individuelle Lösungen, die den WCAG 2.1-Standards entsprechen und gleichzeitig Ihre Markenidentität bewahren [6]. Die Arbeit von Welle West zeigt, dass systematisch umgesetzte Barrierefreiheit zu besseren Nutzererfahrungen und höheren Conversions führen kann.


FAQs


Welche Schriftart ist am besten für eine Website geeignet?

Die Wahl der richtigen Schriftart spielt eine wichtige Rolle für die Lesbarkeit, wie bereits in Abschnitt 3 beschrieben. Hier sind einige Optionen:

Schriftart

WCAG-Konformität

Eigenschaften für Barrierefreiheit

Roboto

AAA

Gut lesbar, auch bei kleinen Schriftgrößen

Open Sans

AAA

Hervorragende Lesbarkeit

Noto Sans

AA

Unterstützt eine breite Palette an Unicode-Zeichen

Um die in der Einleitung genannten Ziele zu erreichen, sollten Schriftarten folgende Merkmale besitzen:

  • Deutliche Buchstabenformen, die leicht zu unterscheiden sind.
  • Ausreichender Abstand zwischen ähnlich aussehenden Zeichen (z. B. 1, I und l).
  • Zuverlässige Darstellung, auch auf verschiedenen Geräten und Browsern.

Verwenden Sie Tools wie (siehe Abschnitt 4), um sicherzustellen, dass die Schriftart korrekt dargestellt wird. Diese Empfehlungen entsprechen den WCAG-Richtlinien, die in Abschnitt 5 näher erläutert werden.


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